Dossier

Frauenrechte

Jeden Tag, in jedem Land, unabhängig von Religion oder Kultur, erleiden Frauen und Mädchen Menschenrechtsverletzungen aufgrund ihres Geschlechts. Mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte haben die Vereinten Nationen 1948 eine Resolution verfasst, die den größtmöglichen Schutz aller Menschen gewährleisten soll. Darunter fällt selbstverständlich auch das Verbot der Diskriminierung von als Frauen wahrgenommener Menschen. Dennoch erleben Frauen jeden Tag überall auf der Welt schwerste Verletzungen dieser Menschenrechte: Gewalt in der Familie, vom Partner oder am Arbeitsplatz, Verweigerung sexueller und reproduktiver Rechte, Zwangsverheiratungen, Frauenhandel, Zwangsprostitution, gezielte Abtreibung weiblicher Föten. Darüber hinaus führt Diskriminierung von Frauen zu ungleichen Lebenschancen: Die weibliche Hälfte der Bevölkerung bekommt weltweit in der Regel weniger Lohn als die männliche. Frauen haben häufig keinen Zugang zu Land, obwohl sie es sind, die es mehrheitlich bewirtschaften. Mädchen können in vielen Ländern weniger oft und lange die Schule besuchen als Jungen. Armut ist weltweit eher weiblich: Von den rund 700 Millionen Menschen, die in extremer Armut leben, sind rund 70 Prozent Frauen. Und mit knapp 500 Millionen Menschen gehört die Mehrheit der Analphabeten mit zwei Dritteln ebenfalls zu den Frauen. Unser Ansatz zur Durchsetzung von Frauenrechten ist feministisch. Wir verstehen Feminismus als Bewegung hin zur Aufhebung von Geschlechterhierarchien und sozialer Ungerechtigkeit. Dabei steht Feminismus jedoch nicht allein für Geschlechtergerechtigkeit. Er ist also untrennbar verbunden mit der Veränderung sozialer Machtverhältnisse, die Menschen rassistisch diskriminieren oder aufgrund ihres Geschlechts oder Alters, ihrer sexuellen Identität, Religion, Nationalität, Klasse, Kaste oder ethnischer Zugehörigkeit unterdrücken, ausbeuten oder marginalisieren.

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