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Anfang Oktober 2023 feierte „The Invisible“ auf dem 18. Internationalen Festival von Marbella seine Weltpremiere. Der von der Filmerei und der Rosa Luxemburg Stiftung produzierte Film dokumentiert den Alltag von Migranten in Südspanien, ihre unmenschlichen Arbeitsbedingungen und ihre Hoffnung auf ein besseres, gesünderes und sichereres Leben.
Im Januar 2024 fand die Schweizer Premiere in Genf statt. Dieses Mal bringen wir den Film nach Bern für eine Vorführung mit anschliessender Diskussion mit dem Regisseur Sven Rufer sowie Nora Komposch, Sarah Schilliger und Noah Ramos. Der Film wird mit deutschen Untertiteln gezeigt. Der Eintritt ist frei.
- Kino in der Reitschule, Bern
- Mittwoch, 27.03.2024
- 19:00
Über den Dokumentarfilm
Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation leben weltweit etwa 28 Millionen Menschen in Arbeitsverhältnissen, die als moderne Sklaverei gelten. Auch die Arbeitsrealitäten der Erntearbeiter:innen im spanischen Huelva, die jedes Jahr Beeren im Wert von ca. einer Milliarde Euro für den europäischen Markt ernten, weisen solche Verhältnisse auf. Rund die Hälfte dieser Arbeit leisten Migrant:innen aus Osteuropa, Afrika und Lateinamerika. 50‘000 Einzelschicksale, die eines verbindet: Sie haben ihre Heimat für ein besseres Leben verlassen. Ihr Alltag ist geprägt von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, prekären Wohnsituationen, mangelnder Gesundheitsversorgung und Perspektivlosigkeit.
Der Film porträtiert mehrere migrantische Arbeiter:innen in ihrem Alltag in Huelva. Parallel dazu untersucht eine Schweizer Forscherin die Arbeitsbedingungen und die gesundheitlichen Folgen dieser Lebenssituationen. Ihre Gespräche mit Vertreter:innen aus Gewerkschaften, Journalismus, Politik und Wissenschaft zeigen: Es gibt keine einfachen Lösungen. Doch für eine nachhaltige und menschenwürdige Beerenproduktion sind soziale und ökologische Veränderungen dringend notwendig. Spanien, die EU, die Importländer und die Grossverteiler müssen ihre Verantwortung wahrnehmen, damit die Beeren keinen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
Im Anschluss an die Filmvorführung folgt eine Diskussion zwischen Sven Rufer, Nora Komposch, Sarah Schilliger und Noah Ramos.
- Sven Rufer der Filmerei GmbH ist Produzent, Drehbuchautor und Regisseur des Dokumentarfilms ‘The Invisible’.
- Nora Komposch ist Sozialgeographin und forscht im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Universität Bern zu den Arbeits- und Gesundheitsbedingungen in Spaniens Beerenproduktion. Der Film dokumentiert Teile ihrer ethnographischen Feldforschung in Huelva.
- Sarah Schilliger lehrt und forscht als Soziologin, Migrations- und Geschlechterforscherin am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern und ist im wissenschaftlichen Beirat der Rosa Luxemburg Stiftung.
- Noah Ramos ist Humangeograph und arbeitet bei Bio Suisse zur sozialen Verantwortung von international zertifizierten Betrieben.
Der Film wurde von der Rosa Luxemburg Stiftung finanziert. Die darin vorgestellte Forschun wurde durch den Schweizerischen Nationalfonds gefördert. Diese Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem mLAB des Geographischen Institutes der Universität Bern organisiert. Zusätzliche Termine zu weiteren Filmvorführungen unter: www.dieunsichtbaren.ch