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maldekstra #spezial: international 2020
Die Welt ist aus den Fugen: soziale Spaltung, Ungleichheit, Wirtschaftskrise, Klimakatastrophe und der Aufstieg eines neuen Autoritarismus stellen Grundlagen der Zivilisation infrage. Zu sagen, der Kapitalismus bietet keine Antworten, wird nicht reichen. Wir brauchen wirksame Alternativen, alternative Experimente, mehr Demokratie und sozialistische Diskussionen. Wahr ist aber auch noch etwas anderes, und das zeigt sich gerade in der Corona-Krise: Die Herausforderungen einer globalen Welt sind allein auf nationaler Ebene nicht lösbar. Ob es um die Klimakrise geht, um den notwendigen Umbau der Produktionsweise oder um weltweite soziale Gerechtigkeit – die gesellschaftliche Linke in all ihren vielen Facetten, mit ihren regionalen Erfahrungen, in ihren lokalen Kämpfen um eine bessere Welt, diese bunte weltgesellschaftliche Linke muss den Internationalismus wiederentdecken und von Grund auf erneuern.
Inhaltsverzeichnis:
Nicht wieder vergessen: Über Solidarität in Zeiten der Corona-Krise, die politische Ökonomie globaler Ungleichheit und die Zeit nach der Pandemie
Von Sabine Nuss
„Wir können zeigen, dass es möglich ist“
Der südafrikanische Ökonom Michael Nassen Smith im Gespräch über globale Solidarität als Antwort auf die Corona-Krise
Quelle der Verzweiflung, Quelle der Hoffnung: Die Zukunft der Arbeiter*innenbewegung in Zeiten von Coronavirus und Pseudowellness
Von Mark Bergfeld
Eine Welt zu gewinnen: Globale Solidarität und Internationalismus der Zukunft
Von Tom Strohschneider
Vielsamkeit eines ausschweifenden Zusammenhangs: Solidarität ist kein bloßes Mittel, kein Instrument, keine Utopie. Solidarität ist in Vergangenheit und Gegenwart eine bereits machbare Erfahrung
Von Bini Adamczak
Mit den Fernsten, die nun ganz nahe sind: Aspekte eines neuen Internationalismus – als Austausch der Erfahrungen, der Übernahme von Zielen, der gemeinsamen Aktivitäten
Von Alex Demirović
„Es geht um ein gutes Leben für alle. Überall“
Boris Kanzleiter im Gespräch über den globalen Autoritarismus, linke Gegenbewegungen und einen neuen Internationalismus
Praktische Kritik der imperialen Lebensweise
Was ein neuer Internationalismus berücksichtigen sollte
Von Ulrich Brand
Wenn wir eine Chance haben wollen: Die linke YouTuberin Sabrina Fernandes will nicht nur Brasilien verändern, sondern die ganze Welt
Von David Pfeiffers
Räume, die wichtig sind: Wahre Bekenntnisse einer widerwilligen Verhandlungssüchtigen – Oder: Warum ich immer und überall auf Klima-Aktivismus beharre und andere es ebenso tun sollten
Von Tetet Nera-Lauron
Lob des Kosmopolitismus: Gegen Geschichtsvergessenheit und Begriffsstutzigkeit
Von Tom Strohschneider
Auf der Suche nach der verlorenen Zukunft
2019 war das Jahr eines neuen globalen Bewegungszyklus: Trotz vieler Unterschiede gibt es auch Gemeinsamkeiten
Von Nelli Tügel
Schmerzen der Solidarität: Wer oder was wird da verteidigt? Venezuela, Nicaragua und die Linken
Von Vincent Körner
„Darüber lohnt es sich zu diskutieren“
Der Historiker Stefan Berger im Gespräch über die Geschichte des Internationalismus und was man daraus für die Zukunft der globalen Solidarität lernen kann
Ein kurzer, ein sehr kurzer Frühling: Vor über 100 Jahren wurde die Sozialistische Internationale der Frauen gegründet
Von Hannah Hoffmann
Ein Stellvertreter-Internationalismus ist unmöglich
Zwischen Hoffnung, Heroismus und Versagen: Vor 100 Jahren wurde die Kommunistische Internationale gegründet
Von Lutz Brangsch
Gänsehaut nach der Ankunft
Urs Müller-Plantenberg ist eine Legende der Lateinamerika-Solidarität hierzulande. Was kritischer Internationalismus heißt, lebte er im Chile Allendes
Mandela wurde nicht durch den Mauerfall befreit: Die Geschichte der Demokratisierung Südafrikas wurde von den beteiligten Aktivist*innen geschrieben – und von Solidarität
Von Andreas Bohne
Verändert im Kontinuum: Die Anfänge des Vereins SODI liegen in der DDR. Aber ernst gemeinte Solidarität geht nicht mit einem Gesellschaftssystem unter
Von Kathrin Gerlof
Also ja: Wir greifen nach den Sternen
Alex Wischnewski im Gespräch über die Chancen für eine neue Feministische Internationale, Streiks von Frauen und unterschiedliche Positionen in einem gemeinsamen Rahmen
Große Zugkraft: Streik ist ein machtvolles Mittel, wie der Kampf für reproduktive Gerechtigkeit in den Vereinigten Staaten zeigt
Von Cinzia Arruzza
Das Recht, „Nein“ zu sagen: Klimagerechtigkeit – Naturverhältnisse – Geschlechtergerechtigkeit
Von Christa Wichterich
Es wird langsam Zeit: Klimagerechtigkeit ist weniger ein Zustand als ein Prozess: der des Kampfes gegen die gesellschaftlichen Strukturen, die Klimaungerechtigkeit verursachen
Von Tadzio Müller
„Es gibt keine Deadline, aber enormen Zeitdruck“
Nadja Charaby und Tadzio Müller im Gespräch über Ereignisse, die neue Wahrheiten schaffen, Klimagerechtigkeit und die Frage, warum die Linke umdenken muss
Bittere Realität: Bisher viel zu wenig beachtet: Wie die Klimakrise bereits heute weltweit zu Flucht und Vertreibung führt
Von Nadja Charaby
Kein „Plan“ des Kapitals Offene Grenzen und die Konkurrenz auf Arbeitsmärkten: Anmerkungen zur globalen Ökonomie und zur Solidarität
Von Michael Wendl
Maßstab: Menschsein: Grundrechte sind unteilbar. Willkommensinitiativen, solidarische Städte und Seenotretter zeigen, was das in Zeiten der großen Flucht heißt
Von Kathrin Gerlof
„Wir sollten uns nichts vormachen“
Wolfram Schaffar im Gespräch über autoritäre Entwicklungen, die Krise der Demokratie und den Zusammenhang von kritischer Analyse und politischer Veränderung
Vom Bonapartismus zur Postdemokratie: Marx und Luxemburg, Gramsci und Crouch: kurze Geschichte linker Krisendebatten
Von Tom Strohschneider
Gegen den „männlichen Zorn“: Frauen führen vielerorts den Widerstand gegen autoritäre Regierungen an
Von Svenja Glaser
„Es geht darum, alte Denkweisen zu überwinden“
Eva Wuchold im Gespräch über direkte und strukturelle Gewalt, Johan Galtungs Beitrag zur Konfliktbewältigung und das Konzept des „positiven Friedens“
Den Feminismus anders denken: Mehr als ein Pakt zwischen Kriegern: zur Rolle von Frauen im kolumbianischen Friedensprozess
Von Kathrin Gerlof
„Die linke Szene bei uns ist sehr klein“: In diesem Jahr wäre Jugoslawien 100 Jahre geworden.
Krunoslav Stojaković im Gespräch über ein zerfallenes Land, die soziale Frage und die Schwierigkeit, über Alternativen zu reden
Die stille Revolution von Makueni: Diebstahl öffentlicher Ressourcen ist einer der größten Konfliktherde in Kenia. Das Dorf Mwaani geht nun gegen Korruption vor
Von Anja Bengelstorff
Das ist der Treibstoff der Bewegungen
Steffen Kühne im Gespräch über Widersprüche in den Kämpfen um Ernährungssouveränität, Nahrung als politische Frage und die Rolle der Technik für eine alternative landwirtschaftliche Produktion