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Lokale Kämpfe für eine gerechte Klimawende
JTRC ist ein Kooperationsprojekt des New Yorker Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung, des United Nations Research Institute for Social Development (UNRISD) sowie des University of London Institute in Paris (ULIP).
Eine gerechte Klimawende kann auf verschiedene Weise verstanden und praktiziert werden. Während manche sich einem Wandel nur am Rande verschreiben und somit den neoliberalen Status quo mehr oder weniger aufrecht erhalten wollen, plädieren andere dafür, das gesamte bestehende wirtschaftliche und politische System von Grunde auf zu überholen und auf diese Weise einen tiefgreifenden Wandel hin zu Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit zu erzielen.
Viele Beispiele für einen stärker transformativen Ansatz stammen von lokalen Bewegungen und Organisationen, die Druck auf ihre lokale, regionale und manchmal sogar auf die nationale Regierung ausüben, um alternative Entwicklungsstrategien einzuführen. Eine Wende, die sich auf Stadt- oder Lokalebene vollzieht, ist jedoch nicht immer bzw. nicht automatisch auch fortschrittlich oder gerecht. Inwieweit diese zu einer CO2-armen Entwicklung beitragen und auf welche Weise sie eine progressive gerechte Klimawende beschleunigen kann, muss umsichtig erörtert werden.
Dieser neue Bericht setzt sich mit verschiedenen Beispielen einer Wende zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft auf der Stadt- und Lokalebene auseinander. Anhand der hier aufgeführten Beispiele, die sowohl aus entwickelten Ländern als auch aus Entwicklungsländern stammen, soll eine Diskussion darüber angeregt werden, inwiefern lokale Richtlinien und Rahmenwerke einen Politikwechsel auf höherer Ebene erreichen können. Der Text ruft zur Absicherung des ursprünglichen Anliegens einer gerechten Klimawende auf – nämlich die politische Ökonomie so neu zu gestalten, dass sowohl die natürliche Umwelt geschützt ist als auch unsere Arbeiter*innen abgesichert sind. Nur auf diese Weise kann eine breite Unterstützung für einen tiefgreifenden Wandel hin zu Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit gewonnen werden.
Das Just Transition Research Collaborative (JTRC), die im Jahr 2018 initiiert wurde, bringt Experten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Gemeinsam entwerfen und analysieren diese die verschiedenen Lesarten und Narrative einer gerechten Klimawende, die zur wachsenden Beliebtheit und Aufnahme des Konzepts beitragen.
Dieser Bericht wurde von Shannon Johnson und Dunja Krause zusammengestellt und enthält Beiträge von Sanna Markkanen, Maxensius Tri Sambodo, Shivani Chaudhry, Aaron Eisenberg und Jessica Omukuti. Er bezieht sich auf Diskussionen und Wortmeldungen, die im Rahmen des JTRC-Workshops „Cities in Transition“ im Juli 2019 in Berlin geleistet wurden, sowie auf die Vorträge von Gerald Taylor Aiken, David Ciplet und Ankit Kumar. Wir danken Dimitris Stevis für seine Rezension und hilfreichen Kommentare. Redaktion von Joannah Caborn Wengler; Design und Layout von Sergio Sandoval.