Oktober 1, 2017

Konzernatlas

BUND, Germanwatch, HBS, LMD, Oxfam, RLS

Daten und Fakten über die Agrar- und Lebensmittelindustrie 2017


In den Sprachen Deutsch, Englisch und Portugiesisch.

Der Atlas kann hier auch als Printprodukt bestellt werden.


In der Liste der 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt finden sich viele Firmen, die im Agrar- und Lebensmittelsektor tätig sind. Und der Trend geht zu einer weiteren Konzentration der Macht. Agrar- und Lebensmittelkonzerne treiben die Industrialisierung entlang der gesamten globalen Wertschöpfungskette voran, vom Bauernhof bis auf den Teller. Übernahmen und Fusionen wie Monsanto durch Bayer, Kraft mit Heinz und Dow mit DuPont sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Beachtung ökologischer und sozialer Werte wie Menschenrechte, Arbeitsrechte sowie Klima- und Umweltschutz ist nicht unbedingt von der Größe eines Unternehmens abhängig. Aber in vielen Bereichen der Agrar- und Ernährungswirtschaft haben einzelne Konzerne so viel Marktmacht erlangt, dass sie in der Lage sind, Märkte und Politik zu gestalten. Ihre Einkaufs- und Verkaufspolitik fördert eine Landwirtschaft, in der sich alles um Produktivität dreht. Der Kampf um Marktanteile wird auf Kosten der schwächsten Glieder in der Kette ausgetragen: Bauern und Arbeiter.

Immer mehr Menschen organisieren sich und ändern ihre Kaufgewohnheiten, um die Vielfalt in der Wertschöpfungskette wiederherzustellen. Doch das reicht nicht aus, um Hunger und Armut zu beenden oder die Umwelt zu schützen. Der Rückzug des Staates aus der Wirtschaft ist eine Hauptursache für die kolossalen Umwelt- und Klimaschäden und die globale Ungerechtigkeit, die wir heute sehen. Es ist höchste Zeit für eine sozial und politisch orientierte Regulierung des Agrar- und Ernährungssektors. Der Konzernatlas serviert die Fakten und zeigt, warum und wie der Weg zu einer sozial und ökologisch orientierten Agrar- und Ernährungswirtschaft beschritten werden muss.

Der Konzernatlas war ein Kooperationsprojekt von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Germanwatch, Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde diplomatique, Oxfam Deutschland und Rosa-Luxemburg-Stiftung.


In der Agrarchemiebranche und dem Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabaksektor fanden in den letzten Jahren einige der größten Konzernübernahmen statt.

Vielfach unterschätzt wird die Bedeutung von großen Mineraldüngerkonzernen wie Yara, Agrium oder K+S. Der globale Handel wird von der Kontrolle über Kali-, Phosphat und Erdgasvorkommen bestimmt.

Die Agrar- und Lebensmittelbranche ist die fleißigste beim Lobbying der TTIP Verhandlungen. Der Ernährungsindustrie geht es vor allem um Zugang zu billigen Agrarrohstoffen


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