RLS in Genf
Das Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) in Genf verstärkt seit 2019 die Arbeit der Stiftung auf internationaler Ebene. Internationale Solidarität ist der Schlüssel zu einer sozial-ökologischen Transformation und zur Durchsetzung sozialer Rechte im globalen Maßstab. Eine neu belebte UNO könnte bei diesem Wandel eine entscheidende Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund dient das Büro der RLS in Genf als Verbindungsbüro zwischen den Vereinten Nationen in Genf sowie anderen in Genf ansässigen internationalen Organisationen und den RLS-Partnern aus dem globalen Süden, die für ihre Rechte kämpfen.
Der aktuelle Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf drei Themen, die auch im internationalen Genf bearbeitet werden: den sozialen Rechten (Menschenrechtsrat OHCHR, UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR, Internationale Arbeitsorganisation ILO, Weltgesundheitsorganisation WHO), der sozial-ökologischen Transformation sowie der internationalen Organisierung von Arbeiter*innen (internationale Gewerkschaftsdachverbände, Internationale Arbeitsorganisation ILO). Gemeinsam mit unseren internationalen Partner*innen organisieren wir Konferenzen, Seminare, Workshops und Side-Events bei UN-Konferenzen, aber auch Rechercheprojekte mit dem Ziel, Prozesse zu begleiten und Partner*innen in der Artikulation ihrer Interessen auf internationaler Ebene zu unterstützen. Dabei beziehen wir nichtstaatliche Akteure (NGO-Aktivist*innen, Gewerkschafter*innen, Akademiker*innen) sowie Mitarbeiter internationaler Organisationen mit Sitz in Genf ein. Die Aktivitäten werden durch Publikationen, Studien oder Berichte sowie weitere Medienformate ergänzt.
Unser Team
Eva Wuchold
Programmleitung Soziale Rechte
Eva studierte Politikwissenschaft und Friedensforschung in Münster, Tokio und Stadtschlaining und koordinierte weltweit Projekte zu Friedenspolitik, Klima, Umwelt, Ernährung und Entwicklung. Seit 2013 arbeitet sie für die RLS und ist nun für den Aufbau und die Leitung des Programms Soziale Rechte im Genfer Büro zuständig.
Jan Leidecker
Büroleiter
Jan ist der Büroleiter der RLS Genf. Er studierte Geschichte und Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Afrika in Hannover, Deutschland, und Dar Es Salaam, Tansania. Bevor er nach Genf kam, war er seit 2015 Leiter des RLS-Büros für das südliche Afrika. Er hat einen Hintergrund in Politik und sozialem Aktivismus.
Jeanne Planche
Projektmanagerin Soziale Rechte
Die studierte Politikwissenschaftlerin und Aktivistin der Antiglobalisierungsbewegung hat für verschiedene Organisationen gearbeitet, unter anderem für den Verein Attac Frankreich, wo sie für Expertise und Publikationen zuständig war. Im RLS-Team in Genf betreut sie Projekte zum Thema soziale Rechte..
Vsevolod Kritskiy
Projektmanger Gewerkschaftspolitik
Vsevolod hat am Graduate Institute of Geneva in Internationaler Geschichte promoviert und war in verschiedenen akademischen Einrichtungen, im NGO-Sektor, bei der ILO und der UNO tätig. Bevor er 2021 zur RLS kam, schloss er ein Postdoc-Forschungsprojekt über die Geschichte des internationalen Kommunismus in der Zwischenkriegszeit an der Universität Amsterdam ab.
Veronica Forin
Projektmanagerin Globale Gesundheit
Veronica kam 2021 zur RLS. Sie hat Abschlüsse in Wirtschaftswissenschaften, Internationalem Management und Migrationspolitik und Integration. Sie arbeitete mit NGO und UN-Agenturen in Gesundheits- und Entwicklungsprogrammen in Ländern des Nahen Ostens, Südamerikas und Afrikas. Sie arbeitet aktiv mit sozialen Bewegungen in Italien und in Frankreich zusammen.
Yann Hakam
Projektmanager für Kommunikation und Medien
Yann hat Abschlüsse in englischer und arabischer Literatur sowie in Digital Publishing. Nach seinem Studium arbeitete er bei der ILO als Verlags- und Kommunikationsbeauftragter und engagiert sich regelmäßig ehrenamtlich in verschiedenen Genfer Aktivistenorganisationen. Seit 2021 gehört er zum Team der RLS Genf und ist für die Kommunikationsstrategie und die Medienarbeit des Büros zuständig.
Barbara Mukherjee-Vuagniaux
Finanzmanagerin
Barbara Mukherjee-Vuagniaux, die an der Universität Genf Betriebswirtschaft studiert hat, war seit 2002 in der Schweiz und in Südasien in den Finanzteams von Entwicklungsorganisationen tätig. Sie kam 2020 als Finanzmanagerin zum RLS-Team in Genf, nachdem sie zuvor in der Privatwirtschaft gearbeitet hatte.
Leïla Cellerier
Finanzbeauftragter
Leïla hat an der Universität Genf Geografie, Umweltstudien und Sozioökonomie studiert. Sie hat die sozioökonomische Entwicklung unterstützt, indem sie für verschiedene Stiftungen und Entwicklungsorganisationen in Singapur, Bangkok und Genf gearbeitet hat. Im Januar 2023 trat sie in die Finanzabteilung des RLS-Büros in Genf ein.
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) ist eine international tätige, progressive Non-Profit-Organisation für politische Bildung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 beschäftigt sich die Stiftung mit der Analyse sozialer Prozesse und Entwicklungen. Über die Teams in 27 Regional- und Länderbüros arbeitet die Stiftung in über 80 Ländern mit Hunderten von Partnerorganisationen, politischen Akteur*innen und Einzelpersonen zusammen. Ziel der Stiftungsarbeit ist die Stärkung emanzipatorischer politischer Kräfte. Damit leistet die Stiftung einen Beitrag zur Entwicklung von demokratisch-sozialistischen Gesellschaftsalternativen weltweit. Unsere Idee einer zukünftigen Gesellschaft basiert auf der vollen Durchsetzung von demokratischen und sozialen Rechten für alle Menschen, auf einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Weltwirtschaftsordnung, auf der Gleichberechtigung der Geschlechter und auf Feminismus, internationaler Solidarität und Frieden. Voraussetzung dafür ist die Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise. Seit 2013 genießt die RLS Konsultativstatus innerhalb des Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC) der Vereinten Nationen.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung versteht sich als ein Teil der geistigen Grundströmung des demokratischen Sozialismus. Die Stiftung wurde 1992 von der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) – heute DIE LINKE – als parteinahe, bundesweit tätige Stiftung anerkannt. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wurde im Herbst 2020 gegründet, zunächst als Verein für kritische Gesellschaftsanalyse und politische Bildung, seit 1999 unter diesem Hauptnamen. Mit dem Jahr 1999 erhält die RLS öffentliche Mittel und das Archiv für Demokratischen Sozialismus (ADS) nimmt seine Arbeit auf.
Globales Netzwerk
Rosa Luxemburg
Rosa Luxemburg (1871–1919), die Namensgeberin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, ist die wohl bekannteste Sozialistin im deutschsprachigen Raum. Rosa Luxemburg war neben Karl Liebknecht die wichtigste Vertreterin der linkssozialistischen, antimilitaristischen und internationalistischen Positionen in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vor 1918. Sie versuchte mit aller Kraft, den Ersten Weltkrieg zu verhindern. Aus dieser Kritik schöpfte sie die Kraft für revolutionäres Tun.
Rosa Luxemburg war eine polnische Jüdin und Teilnehmerin an der Russischen Revolution von 1905. Sie war Mitbegründerin der Sozialdemokratischen Partei im gemeinsamen Königreich Polen und Litauen.
Rosa Luxemburg war eine leidenschaftliche und überzeugende Kritikerin des Kapitalismus sowie antidemokratischer und diktatorischer Tendenzen innerhalb der Bolschewiki. Sie konfrontierte die zwingende Logik der ökonomischen Gesetze und politischen Strategien mit der Utopie einer neuen Welt. Nach Ansicht Luxemburgs musste diese neue Welt trotz der weit verbreiteten Verzweiflung, Entrechtung, Feigheit und Korruption der Macht geschaffen werden.
Rosa Luxemburg verband in beeindruckender Weise politisches Engagement, wissenschaftliche Analyse und das Streben nach dem Empowerment als Frau. Sie kämpfte sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf politischer Ebene, wobei ihr tägliches Leben die wesentliche Grundlage dafür darstellte. Rosa Luxemburg fasziniert als emanzipierte und vielseitige Frau, die in einer Zeit lebte und wirkte, die für die politische Linke bis heute von Bedeutung ist. Für die politische Linke der Gegenwart sind ihre Ansätze außerordentlich anregend.
Link zu weiterführenden Informationen:
Kurzbiographie Rosa Luxemburg
Dossier Rosa Luxemburg und die Revolution in Deutschland
Zeitleiste zu den historischen Prozessen, die das Werk und Wirken Luxemburgs bestimmten
Bilder von Rosa Luxemburg
Literatur über Rosa Luxemburg:
- Schütrumpf, Jörn: „Rosa Luxemburg oder: Der Preis der Freiheit“ [pdf]
- Arendt, Hanna: Rosa Luxemburg. In: Menschen in finsteren Zeiten. Piper, München/Zürich 1968.
- Ettinger, Elzbieta: Rosa Luxemburg. Ein Leben, J. H. W. Dietz Nachf., Bonn 1990.
- Flechtheim, Ossip K. (1986). Rosa Luxemburg zur Einführung. Junius Verlag, Hamburg 1986.
- Frölich, Paul: Rosa Luxemburg. Gedanke und Tat, ENI, Paris 1939 (und auch – mit einem Nachwort von Klaus Kinner –: Dietz, Berlin 1990.
- Gallo, Max: Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Benzinger, Zürich 1993.
- Hedeler, Wladislaw, Klaus Kinner, (Hrsg.). Die Wache ist müde. Neue Sichten auf die russische Revolution von 1917 und ihre Wirkungen. Bd. VI, Geschichte des Kommunismus und Linkssozialismus. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008.
- Kautsky, Karl: Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Leo Jogiches. Ihre Bedeutung für die deutsche Sozialdemokratie. Eine Skizze, Verlagsgenossenschaft »Freiheit«, Berlin 1921.
- Kautsky, Luise: Rosa Luxemburg. Ein Gedenkbuch, Berlin 1929 (Nachdruck: ISP, Köln 1997).
- Kinner, Klaus; Seidel, Helmut (Hrsg.): Rosa Luxemburg. Historische und aktuelle Dimension ihres theoretischen Werkes, Dietz, Berlin 2001.
- Laschitza, Annelies: Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Aufbau, Berlin 2000.
- Mandel, Ernest: Rosa Luxemburg. Leben, Kampf, Tod. ISP, Frankfurt a. M. 1986.
- Neusüß, Christel. Die Kopfgeburten der Arbeiterbewegung. Oder: Die Genossin Luxemburg bringt alles durcheinander. Rasch und Röhring, Hamburg 2005.
- Quack, Sibylle: Geistig frei und niemandes Knecht. Paul Levi – Rosa Luxemburg. Politische Arbeit und persönliche Beziehung. Mit 50 unveröffentlichten Briefen, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1983.
- Seidemann, Maria: Rosa Luxemburg und Leo Jogiches: Die Liebe in den Zeiten der Revolution, Rowohlt, Berlin 1998.
- Trotta, Margarethe von: Rosa Luxemburg. Das Buch zum Film, Greno, Nördlingen 1986.
DIE LINKE
DIE LINKE wurde 2007 als Zusammenschluss der in erster Linie ostdeutschen „Partei des Demokratischen Sozialismus“ (PDS) und der westdeutschen „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WASG) gegründet. Bei der letzten Bundestagswahl im September 2017 wurde sie mit 9,2% der Stimmen (2013: 8,6%) und 69 Sitzen (37 Frauen und 32 Männer) in den Deutschen Bundestag gewählt. Die Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag sind Dietmar Bartsch und Amira Mohamed Ali. Die aktuellen Bundesvorsitzenden der Partei sind Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow.
DIE LINKE stellt Abgeordnete in 10 der 16 Bundesländer und Tausende von gewählten Vertretern in Kreistagen, Stadt- und Gemeinderäten. Im Europäischen Parlament sind ihre fünf Mitglieder Teil der „Konföderalen Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke“ (GUE/NGL).
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